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mammutj�ger - economy class

Digitale Mammutj�ger

St.Galler Tagblatt

15. Jun. 04

Der �Homo sapiens digitalensis� reagiert zwar auf Knopfdruck, jedoch v�llig unberechenbar. Im Foyer der Friedbergkapelle waren zwei Exemplare dieser nicht seltenen und noch lange nicht aussterbenden Spezies ausgestellt. Die etwa 50 Anwesenden machten sich einen Spass daraus, mit unterschiedlichen Knopfdr�cken die beiden Schauspieler Erich Furrer und Erich Hufschmid zu fordern. Und die beiden gaben sich keine Bl�sse. Blitzartig, eben auf Knopfdruck, verwandelten sie sich in Autofahrer, Handynutzer, Jogger und andere liebenswerte Zeitgenossen, um alsbald wieder in v�lliger Bewegungslosigkeit zu erstarren.

Urgrossvater und Mammut
p�ter, auf der B�hne in der Aula, erz�hlten sie die Geschichte des Herrn Felix. "Ich wott eigentlich n�t", denkt sich Herr Felix und steckt doch in den zahlreichen Verpflichtungen und Erwartungen fest, die ein Leben als "Normalo" so mit sich bringt. Er flieht vor den Fragen, die sein Leben ersch�ttern k�nnten. Jeden Tag, mit der S-Bahn. Herr Felix ist ein durch und durch bewusster Mensch, der ein durch und durch normales Leben f�hrt. Doch lastet das Erbe von Millionen Jahren aufrechten Ganges auf ihm und es braucht wenig, bis der d�nne Vorhang der Zivilisation zerreisst und einen Blick auf das Innenleben des Nachfahren eines Mammutj�gers freigibt.

Der Mensch lacht
Das Publikum schmunzelte und lachte beim heiteren Wiedererkennen, sind wir doch alle Nachfahren des "Grossvaters der Europ�er". Alle sind miteinander verwandt. Wie k�nnte es auch anders sein? Schliesslich entstammen s�mtliche Generationen der ersten "Urgrossmutterzelle", was die beiden Mammutj�ger auf der B�hne mit einer l�ckenlosen Argumentationskette beweisen konnten. Die beiden Schauspieler hangelten sich von tief philosophischen Gedanken �ber einfallsreiche Gags mit gewagten Querverbindungen zu haarstr�ubenden Schlussfolgerungen. Das gab f�r die Zuschauerinnen und Zuschauer, die ihnen vom Flug zum Mond bis zur�ck zur Entdeckung des Feuermachens willig folgten, viel zu lachen. Und das ist es, was den Menschen erst zum Menschen macht. Die "Mammutj�ger" formulierten es wissenschaftlich: "Das menschliche Lachen legte den Grundstein zur menschlichen Kultur."

Blick in den Spiegel
Die S-Bahn-Fahrt des Herrn Felix nahm ein Ende. "Wir werden ihn aus den Augen verlieren, vielleicht f�r immer", orakelten Erich Furrer und Erich Hufschmid. Doch k�nnte es durchaus sein, dass wir schon beim n�chsten Blick in den Spiegel Herrn Felix unverhofft in die Augen schauen. Das Publikum verabschiedete die beiden Kabarettisten mit begeistertem Applaus und hoffte darauf, dass ihr Versprechen, n�chstes Jahr wiederzukommen, nicht der Evolution zum Opfer f�llt.

Was den Mensch zum Menschen macht oder warum das Lachen erfunden wurde.

Einmal mehr ist der Gossauer Kulturkreis auf ein wahres Kleinod gestossen. Er konnte die Kabarettisten Erich Furrer und Erich Hufschmid mit ihrem Programm "Mammutj�ger in der S-Bahn" f�r einen Auftritt verpflichten.

von Karin Ulli