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mammutj�ger - economy class

Der ewige Traum vom Fliegen

B�ndner Tagblatt

4.Februar 2005

Pointierte Collage �ber das Fliegen und die scheinbar grenzenlose Freiheit von den beiden Multitalenten Erich Furrer und Erich Hufschmid.

Kr�ftiger Applaus f�r die Mammutj�ger Erich Furrer und Erich Hufschmid am Mittwoch im B�ndner Naturmuseum. Statt wie vor einem Jahr f�r ihre S-Bahn-Fahrt zur Arbeit im Anzug und mit Aktenkoffer treten die beiden Darsteller nun in Freizeitkleidung mit Sonnenbrille im Haar auf.

Pointierte Collage

Der von beiden verk�rperte Herr Felix, der nette Mann von nebenan, der Mustermensch aus der Nachbarschaft, ist auf dem Weg in die Ferien. Pro Jahr fliegt er einmal in Kurzurlaub - in der "Economy class", wie der Titel des St�cks heisst. Hinaus aus der "statischen" B�rowelt, hinein in die Klubhotel-Welt. Angesagt ist aktive Entspannung, jede Menge Fun, Leute treffen, die man sonst nicht treffen w�rde, oder solche treffen, um die man sonst einen grossen Bogen machen w�rde. Doch noch ist Herr Felix nicht abgeflogen. Die Mammutj�ger verwenden die vielschichtige Lage des Herrn Felix f�r eine pointierte Collage in Text, Musik und Pantomime �ber das Fliegen, und immer wieder tauchen Situationen der heutigen Freizeitgestaltung auf, frech, hintergr�ndig, witzig. Die beiden Akteure schl�pfen virtuos in verschiedene Rollen und entlocken dem Publikum manch Schmunzeln. Vom Ikarus-Mythos, von da Vincis Ideen, von Lindberghs Atlantik�berquerung, als Gleitschirmflieger oder Propellerflugzeugpiloten, Mani Matters Alpenflug-Geschichte auf verschiedene Weise stellen die Mammutj�ger "den ewigen Traum vom Fliegen" dar.

Frappante Wechsel

Und immer wieder die Fortsetzung der Geschichte von Herrn Felix. Er ist wieder Single. Ein Loblied auf das Single-Dasein folgt - und gleich darauf als Pantomime dessen Schattenseite anhand eines Tagesablaufes. Die Mammutj�ger �berraschen immer wieder mit frappantem Stimmungs- und Themawechsel. So spinnen sie die Handlung auf verschiedenen Ebenen weiter. Erich Furrer, der in St. Gallen lebt, und Erich Hufschmid, wohnhaft in Z�rich, haben 2002 die Theaterformation Mammutj�ger im Rahmen der Interessengemeinschaft Netzwerkb�hne gegr�ndet.



Am�sant und hintergr�ndig: Die Mammutj�ger begeistern mit ihrem neuen St�ck �Economy class�.

von Juscha Casaulta

Der Traum vom Fliegen

DER BUND

24. April 2004

Herr Felix, ein typischer Schweizer Durchschnittsb�rger, f�hrt in seiner Freizeit Mountainbike und fliegt pro Jahr einmal f�r eine Woche in die Ferien. Und das bringt ihn mit dem �ewigen Traum vom Fliegen� in direkten Kontakt - mit dieser eigenartigen Mischung von Vorfreude, Sensationslust und Angst, die einen als �Mammutj�ger economy class� vor jedem Flugerlebnis zu befallen pflegt.Die beiden Multitalente Erich Furrer und Erich Hufschmid haben die vielschichtige Lage des Herrn Felix als Basis f�r eine ausserordentlich witzige Collage �ber das Fliegen verwendet - entstanden ist eine anderthalbst�ndige, bald in Mundart und bald in Hochsprache verfasste Revue mit Text und Musik, die frech und auch hintergr�ndig, poetisch und auch aggressiv, subtil und auch b�sartig pointiert um die Probleme der heutigen Freizeitgestaltung kreist.

Die beiden Spieler - sie sind gleichzeitig T�nzer, S�nger und Mimen - schl�pfen virtuos von Rolle zu Rolle, von Szene zu Szene, von Gag zu Gag: Und das Publikum im Naturhistorischen Museum Bern folgte den zwei attraktiven Verf�hrern mit schmunzelndem Einverst�ndnis.

Historisches und Aktuelles

Da wird von den historischen Entwicklungen von D�dalus und Ikarus bis zu den Br�dern Montgolfier, von gegl�ckten Flugversuchen in der Tierwelt und von zwerchfellersch�tternd-idiotischen Aktivit�ten in Klubhotels berichtet, da wird �ber Flug�ngste und Flugfreuden gefrozzelt, da wird das Fliegen im leisen Gedicht und im lyrischen Chanson gew�rdigt - was auch immer mit dem Fliegen zu tun hat und haben kann, wird von den beiden hervorragend aufeinander eingespielten Darstellern persifliert, ironisiert und dem begeisterten Publikum zum Frass vorgeworfen.

Dabei geht es den zwei durch die Organisationsform der �Netzwerkb�hne� verbundenen K�nstlern nicht ausschliesslich um Spass und Am�sement (obwohl beides durchaus nicht zu kurz kommt) - mit dem Hinweis auf die �scheinbar grenzenlosen M�glichkeiten unserer hoch technisierten, ∫aber oft sinnentleerten Zivilisation� wollen sie aufr�tteln, in Frage stellen und zum Nachdenken zwingen. Und dieses Ziel erreichen sie stets erneut und in beeindruckendhohem Masse.

�Mammutj�ger� im Naturhistorischen Museum ist eine witzige Collage

von (-tt-)

Flughunde und Flugpioniere

St.Galler TAGBLATT

11. M�rz 2004

Da stehen sie wieder. Am Fuss der Rampe, die zu den Ausstellungsr�umen des Naturmuseums hinunterf�hrt. Links und rechts des ausgestopften Braunb�rs: Die beiden Homo sapiens digitalensis, die per Knopfdruck animiert dem wartenden Publikum Minisketchs aus dem Leben des Menschen zu Anfang des 21. Jahrhunderts zum Besten geben. Trugen die beiden neuzeitlichen �Mammutj�ger� vor einem Jahr f�r ihre S-Bahn-Fahrt zur Arbeit Anz�ge am Leib und Aktenkoffer in der Hand, so posieren sie nun, Sonnenbrillen im Haar, in hellblauen Hemden und Freizeitjacken auf ihren Podesten. Der eine versucht, seiner Partnerin ein Last-Minute-Angebot schmackhaft zu machen. Der andere fragt sich, warum nach der Landung am Flughafen sein Koffer immer zuletzt aufs Fliessband gelegt wird. Schon bei der Einstimmung wird klar, der von Erich Furrer und Erich Hufschmid zwillinghaft verk�rperte Herr Felix schickt sich an, in die Ferien zu fliegen. Und zwar, wie der Titel des St�cks sagt, �economy class�.

Geschichte der Luftfahrt

Dass der m�chtige Bartgeier auf der Vitrine mit den Hochgebirgsv�geln das Vorspiel im Barbereich mit strengem Blick �berwacht, erh�lt gleich nach Beginn des Theaterabends im Vortragssaal einen besonderen Sinn. Wird doch diesmal der vom Vogelflug inspirierte Traum des Menschen vom Fliegen erkundet. Den bew�hrten dramaturgischen Raster ihres ersten St�cks haben Furrer und Hufschmid beibehalten. Sie brauchten ihn nur mit neuen Inhalten zu f�llen. Im Er�ffnungs-Rap zeichnen sie nun die Entstehung der Flugwesen nach. In ihren mitreissenden Songs rufen sie den Ikarus-Mythos und die Geschichte der Luftfahrt von Leonardo da Vincis Flugmaschinen-Ideen bis zu Charles Lindberghs Atlantik�berquerung in Erinnerung. Sie treten in kom�diantischen Pantomimen als Gleitschirmflieger, Ballonfahrer und Propellerflugzeugpiloten in Erscheinung, wobei sie auf witzige Weise Mani Matter und seinem Lied vom �Alpenflug� die Referenz erweisen.

Last-Minute-Entspannung

Andererseits spinnen Furrer und Hufschmid die Geschichte von Herrn Felix weiter, der inzwischen geschieden ist, Last-Minute-Entspannung im Klubhotel sucht und sie in den angebotenen Gruppenaktivit�ten findet. Sie lassen ihn ein Loblied auf das Single-Dasein und die Befreiung vom schlechten Partnerschaftsgewissen singen, um gleich darauf mit den Schlagworten Einsamkeit und Suchtverhalten die negativen Seiten des Alleinseins anhand eines Tagesablaufs in extremem Zeitraffer vor Augen zu f�hren. Solche assoziativen Einsprengsel weiten die beiden haupts�chlichen Erz�hlperspektiven immer wieder �berraschend aus. Auch der am�sante Sketch �ber die Zubereitung pr�historischer Leckerbissen fehlt diesmal nicht. Nur dass nun nicht mehr Jagd auf das Mammut, den K�nig der Beutetiere, gemacht wird, sondern - dem Leitthema des Abends entsprechend - auf Flughunde.

Funke der Lebenslust

Ohne �usseren Aufwand, unterst�tzt allein von dezent wechselnden Lichtstimmungen, einigen Toneinspielungen sowie haupts�chlich live gebotenen Melodien stellen die beiden multitalentierten Schauspieler immer wieder aus dem Stand frappante Stimmungsumschw�nge her und verm�gen so die Handlung gleichsam auf allen Ebenen parallel voranzutreiben. Am Schluss hebt das Flugzeug, in dem Herr Felix zu Beginn des Theaterabends Platz genommen hat, endlich ab. Seine frei durch die Geschichte der Evolution und der Luftfahrt schweifenden Gedanken werden durch den Startvorgang gebannt. Seine eben noch gehegte Flugangst weicht dem �bermut, wenigstens einmal in seinem Leben so richtig auf den Putz zu hauen. Der Funke von Herrn Felix' Lebenslust sprang am Dienstagabend auf das gegen hundertk�pfige Premierenpublikum �ber. Es dankte daf�r mit begeistertem langanhaltendem Applaus.

Netzwerkb�hne St. Gallen zeigt im Naturmuseum �Mammutj�ger economy class�. In ihrer zweiten Theaterproduktion sp�ren die beiden Schauspieler Erich Furrer und Erich Hufschmid lustvoll dem Traum des Menschen vom Fliegen nach. Ein rasantes musikalisches Theatervergn�gen.

von Matthias Peter